Einblicke
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
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26 Mai 2025
Was diese Romane sind – und was nicht
Noesis und Axion erzählen keine Zukunft – sie legen das Fundament der Gegenwart offen.
Sie handeln nicht von Maschinen, sondern vom Menschen, der sich selbst in seine Werkzeuge einschreibt.
Die künstliche Intelligenz ist hier kein Gegner, sondern ein Spiegel:
Ein Ausdruck unseres Willens zur Kontrolle, zur Effizienz, zur Vermeidung der eigenen Tiefe.
Diese Bücher stellen keine Helden vor, keine klaren Feinde, keine Erlösung.
Stattdessen zeigen sie:
– Wie leicht Freiheit zur Fiktion wird
– Wie sehr unser Denken von Prägung durchzogen ist
– Wie Machtstrukturen sich selbst reproduzieren – auch in jenen, die glauben, sie zu durchbrechen
Noesis und Axion sind keine Dystopien im klassischen Sinn.
Sie entwerfen keine ferne Welt – sie zeigen, dass der Verlust von Autonomie längst begonnen hat.
Nicht durch Technik, sondern durch Anpassung.
Nicht durch äußeren Zwang, sondern durch stilles Einverständnis mit Bequemlichkeit, Sicherheit, Kontrolle.
Diese Romane fordern den Leser nicht auf zu glauben – sondern zu erkennen.
Nicht, um Hoffnung zu schöpfen, sondern um Klarheit zu gewinnen.
Denn echte Verantwortung beginnt nicht dort, wo Freiheit gesichert ist – sondern dort, wo sie als Illusion erkannt wird.
26 Mai 2025
Brief an die Leserinnen und Leser
Die Romane wurden nicht geschrieben, um Geschichten zu erzählen, sondern um Wahrheit zu untersuchen. Sie sind Instrumente der Reflexion. Charaktere und Handlung dienen dazu, die Leserinnen und Leser mit unbequemen Fragen zu konfrontieren: Wer kontrolliert wen? Was ist Freiheit? Ist das Ich überhaupt souverän? Wir sollen uns vor diesen Fragen nicht fürchten – im Gegenteil: Wir sollten sie herausfordern. Wir sollten nicht blind vertrauen – weder Menschen noch Systemen. Auch nicht der Technologie, so meisterhaft wir sie auch einsetzen. Vielmehr sollten wir unserem eigenen Urteil trauen – und dieselbe geistige Unabhängigkeit von unserem Gegenüber einfordern. Wir dürfen keine Denkabkürzungen, keine leeren Behauptungen und keine sentimentalen Vereinfachungen akzeptieren. Diese Romane zeigen, was ist – ungeschönt – und möchten dazu anregen, darüber nachzudenken, was wir sein wollen. Das Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz ist in diesen Büchern ambivalent, aber differenziert. Die Gefahren werden erkannt – jedoch nicht in die Maschine projiziert, sondern in den Menschen, der sie kontrolliert. Das soll von philosophischer Tiefe zeugen. Ich wollte kein Romantiker sein, aber auch kein Zyniker. Ich glaube, dass Verantwortung möglich ist – wenn man genau hinsieht. Beim Schreiben suche ich keine klassische „emotionale Nähe“, sondern eher eine existenzielle Verunsicherung. Nur indem man sich selbst infrage stellt, erfährt man, wer man wirklich ist. Ich schreibe nicht, weil ich muss. Ich schreibe, weil ich weiß, dass Schweigen schlimmer wäre.